Antonia Visconti (* nach 1350 vermutlich in Mailand; † 26. März 1405 im Alten Schloss Stuttgart) war Gräfin von Württemberg.

Leben

Antonia Visconti war eine der Töchter von 17 Kindern des Bernabò Visconti, Herr von Mailand. Antonia Visconti zählte zu den 13 ehelich geborenen Kindern aus seiner Ehe mit Beatrice della Scala aus dem Geschlecht der Scaliger, der Herren von Verona.

Antonia war zunächst König Friedrich III. von Sizilien als Ehefrau versprochen, jedoch verstarb Friedrich III. 1377, vor dem vereinbarten Beilager, woraufhin Bernabo Visconti am 1. Juli 1380 für Antonia eine Eheabrede mit Eberhard III. von Württemberg schloss.

Das Brautgut der Herzogin Antonia bezifferte sich auf 70.000 Gulden, eine für damalige Zeiten ungeheuer hohe Summe, nebst weiterer Kleinodien und Brautgut, die Antonia als Aussteuer nach Urach mitbrachte. Am 27. Oktober 1380 fand in Urach die Hochzeit von Antonia Visconti und Graf Eberhard III., mit vielen Tage andauernden Feierlichkeiten statt.

Eberhard III. überschrieb Antonia Bietigheim und Brackenheim als Wittum. Als Gräfin von Württemberg förderte Antonia die Verbreitung von Musik, Literatur und allen schönen Künsten in Stuttgart, Bietigheim und ganz Württemberg. Der fraw von Mailant garten (der Herzogin von Mailands Garten), der südlich des Alten Schlosses in Stuttgart entstand, wurde nach den Vorstellungen von Gräfin Antonia entworfen, angelegt und gestaltet.

Aus der Ehe Eberhard III. mit Antonia Visconti gingen mehrere Kinder hervor, von ihnen erreichte nur der spätere Graf Eberhard IV. das Erwachsenenalter.

Von Antonias Geschwistern wurde Herzogin Taddea Gemahlin von Herzog Stephan III. von Bayern, Herzogin Maddalena wurde die Gemahlin des Herzogs Friedrich von Bayern, Herzogin Elisabetta die Gemahlin von Herzog Ernst von Bayern und Herzogin Viridis wurde die Gemahlin von Herzog Leopold III. von Österreich. Auch die Schwestern brachten eine ebenso kostbare Aussteuer über den Brennerpass nach Norden in ihre neue Heimat, wie Antonia.

Antonia Visconti, Gräfin von Württemberg, wurde im Chor der Stuttgarter Stiftskirche beigesetzt. Nach ihrem Tod vermählte sich Eberhard III. mit Elisabeth von Nürnberg.

Noch heute erinnert auch die im Jahr 2002 errichtete Villa Visconti in der Altstadt von Bietigheim an Antonia Visconti, die Gräfin von Württemberg.

Literatur

  • Julia Lauxmann: Antonia Visconti, Gräfin in Württemberg. In: Peter Rückert (Hrsg.): Antonia Visconti († 1405) – ein Schatz im Hause Württemberg. Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg – Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Hauptstaatsarchiv, Stuttgart 2005, ISBN 3-00-015015-3, S. 52–55.
  • Matthias Miller: Antonia Visconti. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 42f.
  • Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 213–221.
  • Peter Rückert, Sönke Lorenz (Hrsg.): Die Visconti und der deutsche Südwesten. Kulturtransfer im Spätmittelalter (= Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte. Band 11). Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-5511-1.

Weblinks

  • Antonia Visconti - Ein Schatz im Hause Württemberg (Landesarchiv Baden-Württemberg)
  • Barbara Tuchman in: http://www.wfelix.org/tuchman.html

Fußnoten


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15 Antonia Visconti Photos & High Res Pictures Getty Images

Antonia von Württemberg (16131679) Mémorial Find a Grave

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Landesarchiv Baden Württemberg Antonia Visconti Ausstellung Liber