Zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 wurden an wichtigen Orten der Kämpfe sogenannte Apelsteine aufgestellt, benannt nach ihrem Initiator, dem Leipziger Bürger und Schriftsteller Theodor Apel (1811–1867). Insgesamt gibt es in Leipzig und Umgebung 50 solcher Denkmale.

Geschichte

Apel ließ in den Jahren 1861 bis 1864 aus eigenen Mitteln 44 dieser Marksteine aufstellen. Sechs weitere wurden danach aus privater Hand, aus einer Stiftung Apels und von Vereinen errichtet.

Die Apelsteine sind ursprünglich rechteckige Säulen aus Sandstein von etwa 1,5 m Höhe. Für die Stellungen der Koalitionstruppen sind die Steine mit einem spitzen Kopf (umgekehrtes V für Verbündete) sowie dem Buchstaben V und für die napoleonischen Truppen mit einem runden Kopf und einem N versehen. Die Inschriften der Steine zeigen auf der dem Schlachtfeld zugewandten Seite den Namen und das Datum des jeweiligen Gefechts und auf der anderen die Namen der Heerführer sowie die Truppenbezeichnung und -stärke. Zwei Pfeile an den Schmalseiten bezeichnen den Verlauf der Front. An den Köpfen der Steine sind die Himmelsrichtungen angegeben. Bis zur Nr. 42 wurde auch die Regel eingehalten, dass den Koalitionstruppen die geraden und den napoleonischen die ungeraden Nummern zugeordnet wurden.

Da sich der Sandstein als wenig widerstandsfähig erwies und die Bautätigkeit die zunächst außerhalb der Stadt stehenden Steine erreichte, wurde bereits im 19. Jahrhundert damit begonnen, zahlreiche der Steine durch Kopien (zum Teil mehrfach und auch aus härterem Material) zu ersetzen und sie gegebenenfalls etwas vom Originalplatz abweichend aufzustellen. Dabei wurde vielfach von der Größe und mitunter auch von der Form der Originale abgewichen, wie zum Beispiel durch nach oben verjüngte Steine im Leipziger Westen oder durch Sockel und Aufsätze. Beim Kopieren schlichen sich auch einige Textfehler ein.

Standorte und Inschriften

Siehe auch

  • Völkerschlachtdenkmal
  • Brückensprengungsdenkmal
  • Österreicher-Denkmale (Leipzig)
  • Baschkiren-Gedenkstein (Leipzig)

Literatur

  • Theodor Apel: Führer auf die Schlachtfelder Leipzigs im October 1813 und zu deren Marksteinen. Hoffmann, Leipzig 1863. (Als PDF-Datei)
  • Steffen Poser: Hiob 38,11. Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter, hier sollen sich legen deine stolzen Wellen. Denkmale erzählen über die Leipziger Völkerschlacht. Leipziger Hefte, Bd. 13 (Hrsg. vom Leipziger Geschichtsverein e. V.), Sax-Verlag, Beucha 1998, ISBN 3-930076-66-7.
  • Reinhard Münch: Marksteine und Denkmale der Völkerschlacht in und um Leipzig. Barthel, Panitzsch 2000, ISBN 3-910188-28-1.
  • Heinz Füßler (Hrsg.): Leipzig 1813. Die Völkerschlacht im nationalen Befreiungskampf des deutschen Volkes. Bibliographisches Institut, Leipzig 1953.
  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, Leipzig 2005, S. 21 f., ISBN 3-936508-03-8.
  • Steffen Poser: Denkmale zur Völkerschlacht. Hrsg.: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Passage-Verlag Leipzig 2008, ISBN 978-3-938543-52-8

Weblinks

  • Die Apelsteine im Leipzig-Lexikon
  • Denkmale der Völkerschlacht bei Leipzig
  • Apelsteine in der Nähe des Torhauses Markkleeberg

Einzelnachweise


Apelstein in der Saalfelder Straße Geheimtipp Leipzig

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